Oberschlesien – eine Region mit einer wechselhaften Geschichte. Hier regierten die Piasten, Böhmen, Österreicher und die Deutschen. Zu kommunistischen Zeiten tabuisiert und heruntergewirtschaftet ist diese historische deutsche und heute größtenteils zu Polen gehörende alte Kulturlandschaft wieder dabei eine der wirtschaftlich prosperierendsten und touristisch faszinierendsten Regionen Europas zu werden. So vollzieht sich in jüngster Zeit zum Beispiel im traditionellen Revier um Kattowitz ein atemberaubender Strukturwandel - schneller als im Ruhrgebiet. In Oberschlesien, vor allem im Oppelner Land lebt die größte deutsche Minderheit, die auch über 20 Jahre nach dem politischen Wechsel in Polen noch immer um volle Anerkennung, kulturellen Erhalt und die Weitergabe deutscher Sprachkenntnisse kämpfen muss. Rund um den Sankt Annaberg, dem religiösen Zentrum Oberschlesiens besteht eine reiche Kulturlandschaft fort, in der sich das alte Schlesien, wie es viele von dort vertriebene Deutsche aus ihren Kindheitstagen noch in Erinnerung haben, erhalten hat. Schlösser und Klöster, Felder und Wälder, machen Oberschlesien zu einer einzigartigen Landschaft, die den Besucher in ihren Bann zieht.
1. Tag: Görlitz - Albendorf (Wambierzyce) - Glatz (Klodzko) - Wartha (Bardo) - Proskau (Pruszków)
Ihre Reise fängt am frühen Morgen an und geht über die Grenze in Richtung Glatzer Bergland. Einige Kilometer vor Glatz besuchen Sie den päpstlich privilegierten Wallfahrtsort Albendorf mit seiner beeindruckenden Basilika. Der Besucher gewinnt den Eindruck, als bestehe die ganze Stadt aus unzähligen Schreinen. Etwa 100 soll es in dem kleinen Ort geben, der im Schatten der mächtigen Wallfahrtskirche liegt. Zur Barockkirche führt eine ausladende Treppe mit 33 Stufen hinauf. In der Stadt Glatz (Kłodzko) – dem Zentrum der Region – angekommen, nehmen Sie an einer geführten Stadtbesichtigung teil. Sie sehen u. a. die Kirchen, das Rathaus mit dem Löwenbrunnen sowie die Festung mit seinen zahlreichen Bastionen, Kasematten und unterirdischen Anlagen, die das Stadtbild prägt. Von der Festung aus haben Sie einen großartigen Panoramablick auf die Stadt und das umliegende Bergland. Weiterfahrt nach Wartha (Bardo), eine der bekanntesten Wallfahrtsorte. Anschließend Weiterfahrt nach Proskau zu Ihrem Hotel. Abendessen und Übernachtung
2. Tag: Neisse (Nysa) - Oppeln (Opole) - Gleiwitz (Gliwice) - Stadtrundgang durch Gleiwitz
Nach dem Frühstück fahren Sie zuerst nach Neisse. Sie unternehmen einen Spaziergang durch das einstige Schlesische Rom, seit der Reformation ständige Residenz der Breslauer Bischöfe. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten gehört die Pfarrkirche St. Jakobi – die wohl schönste gotische Hallenkirche in Schlesien, die ehem. Stadtwaage, der schöne Brunnen, das barocke Meisterwerk der St. Peter und Paul Kirche, der "Schatzturm" - ein Museum im Glockenturm mit dem geretteten Neisser Kirchenschatz.
Nach der Besichtigung fahren Sie weiter nach Oppeln. Mit einem ortskundigen Stadtführer erkunden Sie die Hauptstadt Oberschlesiens, welches das Zentrum eines Gebiets der deutschen Minderheit sowie der katholische Bischofssitz ist. Die Stadt beheimatet eine Universität (mit der ersten katholischen Fakultät Polens), eine Technische Universität, eine Kunst- und Musikhochschule sowie wissenschaftliche Institute. Nach der Besichtigung der Eichendorff-Bibliothek und nach der individuellen Erkundung wird die Fahrt in Richtung Gleiwitz fortgesetzt. Im Rahmen einer Stadtführung lernen Sie Gleiwitz kennen. Dabei werden Sie auch den Gleiwitzer Sender sehen. Mit seinen 118 m ist er der höchste Holzturm der Welt. Dort beziehen Sie Ihr gebuchtes Hotel. Abendessen.
3. Tag: Tagesrundfahrt Oberschlesien zum Kennenlernen: Hindenburg (Zabrze) - Plawniowitz (Plawniowice) - Besichtigung Kattowitz (Katowice) und Nikischschacht (Nikiszowiec)
Einen Tageshöhepunkt erleben Sie in Hindenburg (Zabrze). Dort besuchen Sie im Ortsteil Dorotheendorf die Guidogrube. Im ehemaligen Steinkohlebergwerk ist vor wenigen Jahren ein interessantes Bergbaumuseum entstanden. Seit 2008/09 sind auch Touren zu den unterirdischen Sohlen möglich. Mit Video- und Audio-Animationen werden beeindruckende Szenerien erschaffen. Danach fahren Sie zur nicht weit entfernten ehemaligen Zeche "Königin Luise", wo sich die einzige in Betrieb befindliche Dampfmaschine in Europa aus dem Jahre 1915 befindet.
Nach dem Sie einige für die Region Oberschlesien bezeichnende Bauwerke kennen gelernt haben, bieten wir Ihnen nun noch ein schönes Kontrastprogramm. Wir zeigen Ihnen bedeutende Bauwerke der ländlichen Region, wie das Schloss Plawniowitz.
Hauptstadt Oberschlesiens – Kattowitz. Hier werden Sie zunächst den einmaligen Stadtteil Nikischschacht besichtigen. Die Siedlung wurde zu Beginn des 20. Jh. für die Bergleute, die in dem in der Nähe befindlichen Kohlebergwerk „Giesche” arbeiteten, gebaut. Die markanten Häuser aus rotem Backstein und die sich in der Mitte der Siedlung befindliche St. Annen-Kirche zieht jährlich tausende Besucher an. 2011 wurde die Siedlung vom Magazin National Geographic Traveller zu einem der 7 neuen Wunder Polens erklärt. Nach der Besichtigung fahren Sie weiter ins Zentrum Kattowitz, wo Sie im Rahmen eines geführten Spaziergangs die Stadt näher kennen lernen werden. Zum Schluss besichtigen Sie das Silesia-Zentrum – ein Beispiel für die Umwandlung eines industriellen Betriebes zum riesigen Einkaufs-, Kultur- und Begegnungskomplex. Abendessen und Übernachtung.
4. Tag: Tagesfahrt mit Besichtigung Rauden (Rudy) - Schloss Pless (Pszczyna) & Brauereibesichtigung in Tychy
Der Weg führt Sie heute nach Rauden (Rudy), wo sich die ehemalige Zisterzienserabtei, der ältesten Abtei Oberschlesiens befindet. Sie besichtigen die Klosterkirche und das Konvent – später Schloss der Herzöge von Ratibor und Corvey. Pless im oberschlesischen Hügelland. Sie besichtigen das Renaissanceschloss der Fürsten von Pless – heute ein Museum. Die auffallend umfangreiche historische Ausstattung der Räume ist ein beeindruckendes Zeugnis vergangener Zeiten. Anschließend fahren Sie Richtung Tychy. Besuch und Bierverkostung in der größten oberschlesischen Traditionsbrauerei "Tyskie". Abendessen und Übernachtung.
5. Tag: St. Annaberg (Gora Sw. Anny) und Rückfahrt
Heute erwartet Sie ein weiterer Höhepunkt der Reise, ein Besuch in St. Annaberg – der religiösen Hauptstadt der schlesischen Bergleute und einer langen christlichen Tradition.
Nun verlassen Sie Polen wieder und treten mit vielen neuen Eindrücken im Gepäck die Heimreise an. Zuhause angekommen werden Sie viel zu berichten haben.
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