Samstag, 27.08.2022: Durch Niederschlesien in die Grafschaft Glatz
Ihre Studienreise beginnt in Berlin. Zunächst durchqueren Sie das südliche, dann das östlich der Lausitzer Neiße aus polnischem Boden befindliche Brandenburg, um nach einigen Kilometern Schlesien zu erreichen. Nach einer Mittagspause im südlich der Landeshauptstadt Breslau gelegenen einstigen Wohnsitz des Generalfeldmarschalls Blücher, in Schloss Krieblowitz/Krobielowice, fahren Sie weiter in die ehemalige Grafschaft Glatz, den südlichsten Zipfel Niederschlesiens. Nach einer Besichtigung des in Revitalisierung begriffenen Schlosses Grafenort/Gorzanów - einem der größten frühbarocken Adelssitze Schlesiens - übernachten Sie im nahegelegenen Schlosshotel Zamek na Skale in Kunzendorf/Trzebieszowice.
Sonntag, 28.08.2022: Schlösser in Nordmähren
Nach einem ausgiebigen Frühstück überqueren Sie die Grenze zu Tschechien und durchqueren zunächst Nordmähren in östlicher Richtung. Sie besichtigen die beiden in die Sudeten eingebetteten Schlösser Groß-Ullersdorf/Velké Losiny und die ehemalige Deutsch-Ordensresidenz Freudenthal/Bruntál. Ersteres war der Sitz der Familie von Zierotin, ein prachtvoller Renaissancebau mit reizvollem Arkadenhof. Das Mittagessen nehmen Sie im Gasthaus der nahen, im 16. Jahrhundert bereits gegründeten und noch heute produzierenden Papiermühle ein. Wenige Kilometer weiter nach Osten beeindruckt das Barockschloss in Freudenthal mit seiner erhalten gebliebenen historischen Innenausstattung. Am Spätnachmittag Weiterfahrt nach Olmütz/Olomouc. Von der barocken Wallfahrtskirche Heiligenberg/Svatý Kopeček eröffnet sich der weite Blick auf die alte mährische Hauptstadt. Nach einem kurzen Orientierungsrundgang durch die historische Altstadt und dem Abendessen übernachten Sie im nahegelegenen Hotel Alley.
Montag, 29.08.2022: Weltkulturerbe in Olmütz
Ein ausgedehnter Spaziergang durch Olmütz erschließt Ihnen die Reste der barocken Festungsanlagen und die Altstadt mit einem hervorragend erhaltenen historischen Stadtkern. In dessen Zentrum befinden sich das jüngst renovierte Rathaus mit astronomischer Uhr sowie die als UNESCO-Weltkulturerbe eingetragene, überreich dekorierte Dreifaltigkeitssäule. Die Besichtigungsroute führt Sie zudem zu den wichtigsten Innenstadtkirchen, wie der mittelalterlichen Mauritiuskirche, der barocken Jesuitenkirche "Maria Schnee“ sowie der im späten 19. Jahrhundert überformten gotischen Kathedrale. Nach der Besichtigung der fürstbischöflichen Residenz geht es mit dem Reisebus weiter an den Stadtrand. Dort erhebt sich das ehemalige Prämonstratenserkloster Hradisch, in dem sich, trotz der heutigen Nutzung als Militärkrankenhaus, zahlreiche historische Innenräume mit opulenten Stuckaturen und Deckenmalereien erhalten haben. Nach dem Abendessen in der Altstadt Übernachtung im Hotel Alley.
Dienstag, 30.08.2022: UNESCO-Weltkulturerbe in Kremsier
Vormittags führt Sie die Reise zunächst zum außergewöhnlichen, nie vollendeten barocken Schlossbau von Plumenau/Plumlov. Dessen Auftraggeber, Fürst Karl Eusebius von Liechtenstein gilt selbst als Urheber der spektakulären Fassadengestaltung. Nach kurzer Innenbesichtigung des Schlosses fahren Sie weiter nach Kremsier/Kroměříž, der einstigen Sommerresidenz der Olmützer Fürstbischöfe. Nach der Besichtigung des unter UNESCO-Weltkulturerbeschutz stehenden Residenzschlosses und des englischen Landschaftsparks besuchen Sie die reizvolle historische Altstadt. Ein weiterer Höhepunkt des Tages ist - nach dem stärkenden Mittagessen - der Besuch des außerhalb der einstigen Stadtmauern gelegenen, ebenfalls UNESCO-geschützten Gartens "Libosad“, der in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts angelegt wurde. Im Zentrum der von Bosketten, Broderien und blumenbepflanzten Parterres gegliederten Anlage erhebt sich ein außergewöhnlicher Pavillon in manieristischen Stilformen. Nach dem Gartenspaziergang fahren Sie zurück nach Olmütz. Abendessen und Übernachtung nochmals im Hotel Alley.
Mittwoch, 31.08.2022: Schlösser und Kirchen im Mährischen Karst
Nach dem Frühstück verlassen Sie Olmütz. Die Busreise bringt Sie zunächst in die am Rande der Böhmisch-Mährischen Höhe gelegene Gemeinde Lissitz/Lysice. Das dortige spätbarocke Schloss bietet neben seiner historischen Ausstattung eine beeindruckende, der Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach gewidmete Bibliothek und einen wohlgepflegten Schlosspark. Nach dem Mittagessen im Schlossgasthof fahren Sie durch den mährischen Karst zum ehemaligen Zisterzienserinnenkloster Porta Coeli bei Tischnowitz/Tišnov mit seiner frühgotischen Basilika und einem zeitgleichen Kreuzgang (derzeit Baustelle, deshalb möglicherweise nur eingeschränkte Besichtigung). Am Nachmittag besichtigen Sie die außergewöhnliche Wallfahrtskirche im abseits der touristischen Pfade gelegenen Kiritein/Křtiny. Zwischen 1718 und 1750 durch den genialen Ausnahmearchitekten Johann Blasius Santini-Aichel errichtet, bietet der Zentralbau geradezu ein Feuerwerk barocker Dekorationen. Am Spätnachmittag fahren Sie weiter in die mährische Hauptstadt Brünn/Brno, der Sie sich den gesamten nächsten Tag widmen können. Abendessen und Übernachtung erfolgen im nahe der historischen Altstadt gelegenen Best Western Hotel.
Donnerstag, 01.09.2022: Brünn - eine Metropole der Moderne
Nach dem Frühstück starten Sie zu einer Stadtrundfahrt, die Sie zunächst auf die hoch über der Stadt thronende Festung Spielberg bringt. Von hier können Sie das "Mährische Manchester“ überblicken, das im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert einen rasanten wirtschaftlichen Aufschwung nahm. Deren architektonischer Ausdruck sind zahlreiche Bauwerke im Stil der Klassischen Moderne bzw. des Funktionalismus der 1920er und 1930er Jahre. Unter diesen ragt die Villa Tugendhat hervor, die Sie nach dem Mittagessen besichtigen werden. Errichtet nach Entwürfen von Mies van der Rohe, steht diese Inkunabel des Neuen Bauens heute unter UNESCO-Weltkulturerbeschutz. Am Spätnachmittag spazieren Sie schließlich durch die historische Altstadt mit seinem berühmten Rathaus, dem Krautmarkt, dem Dominikanerplatz und vielen Gassen mit abwechslungsreichen Bauten zwischen Renaissance und Moderne. Nach dem Abendessen in der Altstadt erreichen Sie bald auch wieder das Best Western Hotel zur Übernachtung.
Freitag, 02.09.2022: Schlösser in Südmähren
Der heutige Tag führt Sie ins südliche Mähren, das berühmt ist für seinen Weinbau, aber auch für seine Residenzen des mährischen Adels. Zunächst besichtigen Sie das Renaissanceschloss Butschowitz/Bučovice, hinter dessen eher abweisenden Fassaden sich ein ausgesprochen schöner Arkadenhof verbirgt. Im Innern des Schlosses faszinieren reich, zum Teil mit kuriosen Deckenmalereien ausgestattete Wohnräume. Diese Ausstattungsfreude wird noch übertroffen im frühbarocken Schloss Milotitz/Milotice, an das sich zudem ein formaler Garten nach französischer Manier anschließt. Nach dem Mittagessen besuchen Sie zudem die weithin berühmte Schlossanlage in Eisgrub/Lednice, die sich bis 1945 im Besitz der Fürsten von Liechtenstein befand. Sowohl das neogotische Schloss als auch die weitläufige, mit zahlreichen Staffagebauten aufgeschmückte Gartenanlage tragen ebenfalls das UNESCO-Weltkulturerbesiegel. Nach einem ausgiebigen Besuch der fürstlichen Residenz werden Sie in einem der vielen Weingüter, die das Weinland Südmähren bekannt gemacht haben, stilvoll dinieren. Danach Rückfahrt und Übernachtung im Best Western Hotel von Brünn.
Samstag, 03.09.2022
Heute treten Sie nach dem Frühstück die Rückreise nach Berlin an. Um diesen Tag mit einem weiteren architektonischen Höhepunkt abzuschließen, machen Sie gegen Mittag einen Zwischenhalt in der böhmischen Residenzstadt Leitomischl/Litomyšl. Nach der Besichtigung des wiederum UNESCO-geschützten Renaissanceschlosses mit einem entzückenden klassizistischen Schlosstheater, einem kurzen Spaziergang durch die Altstadt und einem abschließenden Mittagessen geht es über die Autobahn, an Prag und Dresden vorbei, wieder zurück nach Berlin.
Nicht enthalten sind:
Weitere Mahlzeiten und Getränke, Trinkgelder, Ausgaben des persönlichen Bedarfs, individuelle Reiseversicherungen.
Grand Hotel Brno
Hotel Alley
Schlosshotel Zamek na skale
Seit 2010 ist er außerdem Honorardozent für die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (Themen: u. a. Architekturgeschichte/Stilkunde) sowie der Freien Universität, Berlin zu den Themen "Schlesische Kulturgeschichte“, "Zisterzienser in Schlesien“, "Kirchenburgen in Siebenbürgen“ und "Kulturlandschaft Zips/Ostslowakei“.