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OSTEUROPA

 

OKTOBER 2016 - Der Mythos hat überlebt und weckt das Fernweh der Reisenden

Der "gebrochene", feindselig klingelnde Walzer von Maurice Ravel ist eine musikalische Metapher auf das Ende einer Epoche. Diese bunte, vielfältige Welt verschwand mit dem zweiten Weltkrieg, der dieses multikulturelle Amalgam zerstörte.

Die 150-jährige Geschichte Galiziens ist nun seit hundert Jahren Vergangenheit. Doch der Mythos dieses paradoxen Landes hat überlebt - in Israel, in Polen und in der Ukraine.

Die galizische Geschichte kannte nie eine Einheit – weder in politischer, ethnischer oder konfessioneller Hinsicht. Gerade aber die jüdische, deutsche, ukrainische, polnische, armenische, rumänische und österreichische Vergangenheit macht Galizien zu einem hochinteressanten Reiseziel. Die heute zur Ukraine Nationale Jurij-Fedkowytsch-Universität Czernowitzzählenden Städte Stanislau, Kamenez Podolski und Lemberg zeigen stolz die wechselvolle Geschichte Galiziens und laden zu Entdeckungen der besonderen Art ein. Auch die eindrucksvolle Weite der mit Buchen bewaldeten Bukowina ist Heimat einer multikulturellen Bevölkerung, die vor allem die historische Hauptstadt der Bukowina, Czernowitz, zu einem heute belebten Zentrum macht. Galizien & die Bukowina lösten schön immer die Sehnsucht von Reisenden aus. Und trotz der angespannten politischen Lage vor dem Hintergrund der Ereignisse im Osten des Landes ist die Westukraine ein absolut sicheres Reisegebiet.

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Quelle: Akadiusz Luba, "Vergangenes Land, das in seinem Mythen lebt", Beitrag zur Ausstellung "Mythos Galizien" im Internationalen Kulturzentrum Krakau, Deutschlandradio Kultur, 2014 (in Auszügen)

 

AUGUST 2016 - Mythos Galizien - zwischen Krakau und Czernowitz

Das habsburgische Galizien gibt es nicht mehr - und doch existiert es in Erinnerung vieler Völker, die einst dazugehörten. Wie sehen die Polen, die Ukrainer und die Juden diese Landschaft? 

Majestätisch wurde Franz Josef auf dem Bild "Der Kaiser auf einem Ball im Lemberger Rathaus" von Juliusz Kossak festgehalten: Umgeben von tanzenden noblen Damen und Herren, sitzt er auf einem prachtvollen Thron - ein reifer, bereits ergrauter Mann mit einem gutmütigen und beruhigenden BlicSankt Georgs Kathedrale Lembergk, voll väterlicher Sorge.

In Folge der ersten Teilung Polens 1772 wurden das Südpolen und die Westukraine von Wien annektiert und zum Kronland Galizien ernannt. Die Inspektionsreisen des Kaisers in Galizien und dessen Hauptstadt Lemberg als Teile der Habsburger Monarchie waren daher etwas Normales. 

Erinnerungen wie diese sind heute noch sehr lebendig, sagt Żanna Komar, die Kuratorin der Ausstellung "Mythos Galizien", welche 2014 im Internationalen Kulturzentrum Krakau gezeigt wurde: "Galizien verkörpert eine komplizierte Beziehung zwischen Zeit und Raum, da diese manchmal real, manchmal imaginär sind. Die Geschichten, die wir uns erzählen, entfalten sich völlig unterschiedlich. So sind auch verschiedene Mythen entstanden, da die Erzählperspektiven verschieden waren."

Quelle: Akadiusz Luba, "Vergangenes Land, das in seinem Mythen lebt", Beitrag zur Ausstellung "Mythos Galizien" im Internationalen Kulturzentrum Krakau, Deutschlandradio Kultur, 2014 (in Auszügen)

JUNI 2016 - Symbolische Bedeutung für die Ukrainer

Für die Ukrainer hat Galizien vor allem eine symbolische Bedeutung, sagt Professor Mykoła Riabczuk, Literatur- und Kulturwissenschaftler aus Kiew: "Der westliche Teil der Ukraine ist sicherlich europäisch. Man streitet über die anderen Teile des Landes, Brüssel, Paris und Moskau meinen, sie gehören nicht zu Europa. Keiner stellt jedoch den europäischen Charakter der galizischen Ukraine in Frage."

Das bestätigen auch die Bilder in der Ausstellung "Mythos Galizien". Sie zeigen Altbauten und Mietshäuser, die auch in Wien odeLemberger Opernhausr Berlin zu finden wären, mit Cafés und ihren bürgerlichen Besuchern. Der kulturelle Raum der Innenstadt des heutigen Lwiw ist eher habsburgisch, weit weg vom sozialistischen Realismus der Sowjetunion entfernt.

"Die westukrainische Jugend ist in dieser Atmosphäre großgeworden, war von dieser Art Architektur umgeben, lebte in und mit der Café-Kultur. Das hat diese Jugend stark geprägt, deswegen fühlt sie sich auch mit Westeuropa verbunden", erklärt die Kuratorin, Żanna Komar.

Der Mythos Galizien ist heutzutage daher am meisten in der Ukraine lebendig, ergänzt Professor Jacek Purchla: "Schon Maria Theresa stachelte die ukrainischen nationalen Hoffnungen an. Es ist kein Zufall, dass unsere Ausstellung mit dem Majdan endet." Die letzte ukrainische Revolution machte deutlich, dass sich ein Großteil der Ukrainer in seiner langen Tradition immer noch westlich orientiert und sich von Russland abgrenzen will. 

Quelle: Akadiusz Luba, "Vergangenes Land, das in seinem Mythen lebt", Beitrag zur Ausstellung "Mythos Galizien" im Internationalen Kulturzentrum Krakau, Deutschlandradio Kultur, 2014 (in Auszügen)

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